Thesen zu digitaler Kunst und Kultur im Web-2.0-Zeitalter

(Ein Bericht zu dieser Veranstaltung auf der Vorwaerts Webseite finden sie hier)

There is a next opportunity to attend one of my lectures in Berlin, this time on Tuesday night November 23 at the Willy Brandt Haus where the cultural wing of the German social-democratic party SPD is hosting an event about arts and culture in the age of Web 2.0. You can download the event pdf here. For sure it is going to be fun to be on stage together with Olia Lialina. I have written a summary of my talk, in German:

In “Zero Comments” (Transkript Verlag, 2008) habe ich versucht, die Krise der selbstreferentiellen Medienkunst darzustellen. Die Kluft zwischen autonomer Maschinenkunst und dem rasanten Wachstum von Internet, Computerspielen und Handybenutzung wird immer größer. Wäre es statt der Beschäftigung mit alternativen Interfaces und experimenteller visueller Kultur nicht besser, sich mit den gesellschaftlichen Voraussetzungen von Web 2.0 zu befassen? Warum befasst sich das ZKM in Karlsruhe überhaupt nicht mit diesen Fragen? Woraus besteht die Macht von Google und Facebook, und wie reagiert die nächste Generation von Medienkünstlern auf die Mobilisierung von Ängsten und Begierden durch die sogenannten ‘sozialen Medien’? Wie betrachten Künstler das Aufkommen von Suchmaschinen, YouTube, Twitter und Wikipedia? In wieweit ist der Amateurkult eine Bedrohung für junge Künstler, die versuchen mit ihrer Arbeit Geld zu verdienen? Wäre es nicht angebracht, über Mindesteinkommen, Kulturflatrate und Initiativen wie Flattr den prekären Lebensbedingungen der (digitalen) Künstler, Designer, Kritiker und Kulturproduzenten zu begegnen? In der SPD-Zentrale darf der Frage nicht ausgewichen werden, wie die ‘soziale Frage’ des 21. Jahrhunderts mit dem Aufkommen der ‘sozialen Medien’ in Verbindung steht. Wir können Hartz IV und die Internetgeneration nicht länger getrennt voneinander diskutieren, genauso wie neue Medien und Gesellschaft keine separaten Sphären mehr sind.

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